laser.graffiti
Laserattacke auf die Brooklyn Bridge
Graffiti- und Streetart- Künstler haben es nicht leicht: Einerseits wird ihr Werk immer drakonischer bestraft - kein Wunder, pendelt es doch je nach Auffassung zwischen Kunst im öffentlichen Raum und bösartiger
Sachbeschädigung.
Andererseits haben es manche ehemalige Szenestars zu Weltruhm gebracht, was sich mit den anti-kommerziellen Prinzipien vieler Graffitikünstler stößt.
Der Londoner Banksy etwa, der geschickt mit seiner Anonymität spielt, verkauft seine Arbeiten inzwischen um Hunderttausende Euro.
Eine neue Sprayer- Generation geht diese Probleme jetzt mit modernsten Mitteln an - sie machen Graffiti 2.0 und haben es damit jetzt sogar ins New Yorker Museum of Modern Art (MoMA) geschafft, wo sie in der Ausstellung "Design and the Elastic Mind" für Furore sorgen.
Das Stichwort heißt Lasertagging: Mit Hilfe von Laserpointern, eigens entwickelter Software und starken Videobeamern "sprayen" die New Yorker James Powderly und Evan Roth vom Graffiti Research Lab (GRL) ihre Slogans und Symbole in nächtlichen Aktionen auf riesige Flächen im öffentlichen Raum - etwa auf öffentliche Wahrzeichen wie die Brooklyn Bridge und Hochhauswände.
Das Prinzip ist relativ einfach, die Technologie dahinter komplex: Die zu "besprühende" Fläche wird von einer digitalen Videokamera anvisiert; sie registriert, wenn die Künstler mit ihrer virtuellen Spraydose, einem Laserpointer, auf die Fläche zielen, und sendet die entsprechenden Informationen an einen Computer.
Der wiederum errechnet daraus einen virtuellen Farbstrich, den der Beamer auf die Fläche projiziert.
Die Ergebnisse sind spektakulär: Wie mit einem Pinsel - oder eben einer Spraydose - kann man in Echtzeit und aus der Entfernung riesengroße Sprüche und Zeichen, eben die in der Graffitiszene sogenannten Tags, anbringen, ohne die Fläche auch nur zu berühren.
Weil ungewöhnlich starke Laserpointer notwendig sind ("an vielen Orten super- illegal und extrem gefährlich", warnen die Entwickler in ihrer Online- Anleitung), werden unbewohnte Gebäude oder fensterlose Flächen verwendet.
Nicht nur technisch hat dieses Graffiti-Subgenre den Anhang 2.0 verdient: Die Szene organisiert sich im Web, Videos von den spektakulärsten Aktionen kursieren auf YouTube, Fotos auf Flickr. Und den Code für die benötigte Software haben die GRL- Macher als Open Source veröffentlicht, so dass jeder ihn lizenzfrei einsehen, verwenden und weiterentwickeln kann.
"Die Grundidee war, 'Redefreiheit-Maschinen' zu erfinden - Wege, um den Leuten zu ermöglichen, in einer gewissen Größe und an Orten, an denen das sonst verhindert wird, Dinge auszusprechen", sagte Powderly jüngst dem Magazin "Time".
er Einzug in ein Kunstmuseum sei nie geplant gewesen. "An manchen Tagen halten wir es für ein Kunstprojekt, an anderen für Aktivismus, eine Zusammenführung von Hackern und Ingenieuren."
ie Auffassungen über das Wesen von Graffiti gingen auseinander, so Roth in "Time":
"Für manche zählt das fertige Design, das Endergebnis, andere sehen es eher als eine Aktion an. Indem man Graffiti ins Netz holt, kann man die Durchführung sichtbar machen."
In Wien haben sich die beiden Lichtgraffiti-Künstler Florian Hufsky und Michael Zeltner fürs Lasertagging starkgemacht.
e entwickelten die von den New Yorkern als Open Source zur Verfügung gestellte Software weiter und schafften es damit nicht nur zur Ars Electronica, sondern auch zum Digitalkunst-Festival DigiTaika in Helsinki. Der österreichische GRL-Ableger präsentiert seine Projekte auch regelmäßig im Wiener MuseumsQuartier.
.......
Quelle:
ORF
Graffiti- und Streetart- Künstler haben es nicht leicht: Einerseits wird ihr Werk immer drakonischer bestraft - kein Wunder, pendelt es doch je nach Auffassung zwischen Kunst im öffentlichen Raum und bösartiger
Sachbeschädigung.
Andererseits haben es manche ehemalige Szenestars zu Weltruhm gebracht, was sich mit den anti-kommerziellen Prinzipien vieler Graffitikünstler stößt.
Der Londoner Banksy etwa, der geschickt mit seiner Anonymität spielt, verkauft seine Arbeiten inzwischen um Hunderttausende Euro.
Eine neue Sprayer- Generation geht diese Probleme jetzt mit modernsten Mitteln an - sie machen Graffiti 2.0 und haben es damit jetzt sogar ins New Yorker Museum of Modern Art (MoMA) geschafft, wo sie in der Ausstellung "Design and the Elastic Mind" für Furore sorgen.
Das Stichwort heißt Lasertagging: Mit Hilfe von Laserpointern, eigens entwickelter Software und starken Videobeamern "sprayen" die New Yorker James Powderly und Evan Roth vom Graffiti Research Lab (GRL) ihre Slogans und Symbole in nächtlichen Aktionen auf riesige Flächen im öffentlichen Raum - etwa auf öffentliche Wahrzeichen wie die Brooklyn Bridge und Hochhauswände.
Das Prinzip ist relativ einfach, die Technologie dahinter komplex: Die zu "besprühende" Fläche wird von einer digitalen Videokamera anvisiert; sie registriert, wenn die Künstler mit ihrer virtuellen Spraydose, einem Laserpointer, auf die Fläche zielen, und sendet die entsprechenden Informationen an einen Computer.
Der wiederum errechnet daraus einen virtuellen Farbstrich, den der Beamer auf die Fläche projiziert.
Die Ergebnisse sind spektakulär: Wie mit einem Pinsel - oder eben einer Spraydose - kann man in Echtzeit und aus der Entfernung riesengroße Sprüche und Zeichen, eben die in der Graffitiszene sogenannten Tags, anbringen, ohne die Fläche auch nur zu berühren.
Weil ungewöhnlich starke Laserpointer notwendig sind ("an vielen Orten super- illegal und extrem gefährlich", warnen die Entwickler in ihrer Online- Anleitung), werden unbewohnte Gebäude oder fensterlose Flächen verwendet.
Nicht nur technisch hat dieses Graffiti-Subgenre den Anhang 2.0 verdient: Die Szene organisiert sich im Web, Videos von den spektakulärsten Aktionen kursieren auf YouTube, Fotos auf Flickr. Und den Code für die benötigte Software haben die GRL- Macher als Open Source veröffentlicht, so dass jeder ihn lizenzfrei einsehen, verwenden und weiterentwickeln kann.
"Die Grundidee war, 'Redefreiheit-Maschinen' zu erfinden - Wege, um den Leuten zu ermöglichen, in einer gewissen Größe und an Orten, an denen das sonst verhindert wird, Dinge auszusprechen", sagte Powderly jüngst dem Magazin "Time".
er Einzug in ein Kunstmuseum sei nie geplant gewesen. "An manchen Tagen halten wir es für ein Kunstprojekt, an anderen für Aktivismus, eine Zusammenführung von Hackern und Ingenieuren."
ie Auffassungen über das Wesen von Graffiti gingen auseinander, so Roth in "Time":
"Für manche zählt das fertige Design, das Endergebnis, andere sehen es eher als eine Aktion an. Indem man Graffiti ins Netz holt, kann man die Durchführung sichtbar machen."
In Wien haben sich die beiden Lichtgraffiti-Künstler Florian Hufsky und Michael Zeltner fürs Lasertagging starkgemacht.
e entwickelten die von den New Yorkern als Open Source zur Verfügung gestellte Software weiter und schafften es damit nicht nur zur Ars Electronica, sondern auch zum Digitalkunst-Festival DigiTaika in Helsinki. Der österreichische GRL-Ableger präsentiert seine Projekte auch regelmäßig im Wiener MuseumsQuartier.
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Quelle:
ORF
trollio8 - 20. Apr, 18:07